Die letzte Bank-Filiale, die HASPA, schließt in diesem Jahr in Steilshoop – Unhaltbare Zustände des EKZ sind nicht mehr tragbar
Die letzte Bank-Filiale in Steilshoop ist die HASPA. Sie wird von vielen Steilshooperinnen und Steilshoopern werktags genutzt. Nun hat die HASPA entschieden den Standort in diesem Jahr zu schließen und die Mitarbeiter in umliegende Filialen zu versetzen.
Die Haspa wollte weder Ihren Kunden noch den Beschäftigen die unhaltbaren Zustände zumuten.
Die Immobilie ist seit Jahren unattraktiv und verkommt immer mehr. Wasserschäden, Ungeziefer, Vermüllung, gefährliche „Rutschpartien“ bei und nach Regen auf den Fußwegen und ähnliches mehr. Durch bauliche Mängel war die Nutzung der gemieteten Räumlichkeiten zeitweise eingeschränkt, die Filiale musste sogar sechs Wochen lang geschlossen werden. Die Zustände wurden wiederholt von zahlreichen Betroffenen – auch von der Haspa – gegenüber dem Eigentümer angesprochen, ohne dass sich etwas getan hat. Seit Jahren hat das EKZ einen schlechten Ruf und wird ausschließlich mit negativen Schlagzeilen in den Medien genannt (Abendblatt: „Dänischer Eigentümer des EKZ Steilshoop lehnt alles ab, was es attraktiver machen könnte. “ Mopo: „Schrott-EKZ“, Bild: „Skandal-EKZ“). Die Haspa gehört hier zu den letzten verbliebenen Gewerbemietern.
Seit Jahren kämpfe ich dafür, dass das EKZ saniert wird. Doch Johansen unternimmt einfach nichts. Finanzsenator Dressel hatte versprochen den Druck zu erhöhen. Passiert ist nichts. So langsam müssen wir tatsächlich über einen Kauf durch die Stadt reden. Ansonsten kippt der Stadtteil noch komplett. Ich werde weiterhin für Steilshoop kämpfen.
Erschreckend ist auch, was die Verwaltung auf meine Anfrage zum EKZ Steilshoop mitteilt. Bei der Kontrolle des EKZ im November wurden baurechtliche Mängel festgestellt, wie etwa Änderungen in den Grundrissen und baurechtliche Änderungen ohne Bauantrag. Flucht- und Rettungspläne passten nicht zu den örtlichen Gegebenheiten. Einfach grausam, was Johansen hier abliefert. (siehe https://www.sandrokappe.de/razzia-ekz/) Da ist es traurigerweise verständlich, dass die HASPA da nicht mitmachen möchte.
Leider gibt es in Steilshoop auch keine Alternativfläche in dieser Größe. Das Bezirksamt mietet auch knapp 500qm im EKZ Steilshoop. Seit Jahren fordere ich das Bezirksamt auf Alternativflächen zu suchen. Immer wieder wird mir mitgeteilt, dass zentral in Steilshoop keine Alternativflächen in dieser Größe frei sind.
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Sven Forbes (Samstag, 25 Januar 2020 07:52)
Es mag traurig und unhaltbar sein, aber die Banken werden fast alle den Weg der Filialschließung gehen. Die Nullzins und Negativzins Politik von Dragie und Lagat werden das Bankensterben noch befeuern. Ich finde es etwas geheuchelt, wenn sich nun Politiker die diesen Mist mitzuverantworten haben, hinstellen und nun Klagelieder anstimmen. Ändert euer Wahlverhalten, dann ändert sich vielleicht auch die Politik.
Anastasia Kiloglou-Dora (Samstag, 25 Januar 2020 14:06)
Leider schließt die Haspa bei vielen Standorten die Filialen. Auch die, in der Fabriciusstr. ist davon betroffen. Die Haspa möchte wohl langfristig Personal sparen und setzt auf Onlinebanking.
Sandro Kappe (Samstag, 25 Januar 2020 14:13)
Lieber Herr Sven Forbes,
vielen Dank für Ihr Feedback. Aber es bleibt dabei. Ich versuche die Sorgen und Nöte der Anwohner aufzunehmen. Das werde ich auch weiterhin haben. Versprochen.
Ich finde es überraschend, dass ich als Hamburger Kommunalabgeordneter für die Zinspolitik der Notenbank verantwortlich bin. Ich kann Ihnen sagen, dass ich leider dafür nicht verantwortlich bin!
Mit den besten Grüßen
Sandro Kappe
P. Haselau (Samstag, 25 Januar 2020 15:08)
Ich glaube es ist eine
faule Ausrede der Haspa. Im Umkreis von 2 Kilometern wurden die Filialen geschlossen. Leider sind die älteren Kunden die Leidtragenden. Man kann nicht alles auf den Eigentümer schieben, natürlich versifft das EKZ immer mehr. Es gibt genügend Leerstand, wo die Haspa sich neu orientieren kann, oder die Bank sollte gewechselt werden.
Kaisen (Samstag, 25 Januar 2020 19:17)
Hallo Herr Kappe,
dank Ihrer Infos erhalten interessierte Bürger wenigstens minimal die wichtigen Dinge in ihrem Viertel mit. Die Haspa jedoch nimmt auch die skandalösen Umstände der „Heuschrecken-Immobilien-Verwaltung“ zum Anlass den Filialabbau voranzutreiben. In der Summe nennt man dies „freie Marktwirtschaft“, die der Gesetzgeber so zulässt.
Sybille Erdmann (Samstag, 25 Januar 2020 19:44)
Es ist sehr schade, das die Filiale hier schliesst, hat man da auch an die Mitmenschen gedacht, die auf diese Filiale angewiesen sind aus gesundheitlichen Gründen und/oder absolut kein Online-Banking machen?
Lässt man zumindest ein Haspa-Geldautomat da, für diese Mitmenschen?
Sven Forbes (Sonntag, 26 Januar 2020 09:30)
#3 Sehr geehrter Herr Kappe!
Ich möchte keinesfalls Ihren unermüdlichen Verdienst an den Menschen in Bramfeld und Steilshoop schmälern. Aber als Mitglied der CDU sind Sie immer indirekt für alles mitverantwortlich was Merkel & Co beschliessen. Die CDU steht in Verantwortung für diese verfehlte Zinspolitik in der EU und damit fallen auch die unangenehmen Begleiterscheinungen der Regierung auf Sie zurück, auch wenn Sie persönlich als „Kommunalabgeordneter“ nichts dafür können. Sie stehen für die CDU im Wahlkampf und handeln im Namen der CDU. Die Verantwortung der CDU endet nicht in der Kommunalpolitik.
Sandro Kappe (Sonntag, 26 Januar 2020 10:56)
@Sven Forbes
Moin moin,
wenn ich könnte, würden die Zinsen mit absoluter Sicherheit nicht so gering sein. Ich versuche die Sachen, die ich vor Ort angehen kann, zu verbessern und dass versuche ich mit ganzem Einsatz.
VG
Sandro Kappe
Sandro Kappe (Sonntag, 26 Januar 2020 10:57)
Zur einem neuen Standort in Steilshoop kann ich nur mitteilen, dass es zentral wirklich keine Alternative gibt. Ich suche für das Bezirksamt seit Jahren. Aber es ist einfach nichts frei, was nicht im EKZ Steilshoop ist. Leider ist das so.
Und der derzeitige Standort ist einfach nur heruntergekommen. Das die Haspa hier raus will, ist mehr als verständlich!
Döring (Dienstag, 21 Juli 2020 13:49)
Hallo,
auch ich bin wenig begeistert das diese Filiale schließt. Unverständlich wegen der hiesigen Bevölkerungsdichte, gerade für die Älteren, die nicht so vertraut im Umgang mit Online-Angeboten sind.
Da ich weiß wie teuer eine Mietwohnung direkt über dem EKZ ist, verstehe ich den neuen Eigentümer nicht so recht.
Aber allgemein unbekannt ist sein Verhalten natürlich nicht.
Offenbar steht mal wieder der finanzielle Aufwand für Herrn Johansen in keinem Verhältnis zum gewünschten Gewinn?
So doch lieber vergammeln lassen.
Als Laie würden mich dann doch mal die ganzen Zahlen interessieren und wie alles steuerlich und gesetzmäßig zusammenhängt.