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Wie werden die Textilien der Altkleidersammlung von der Stadtreinigung genutzt? – Gemeinsam mit Ihnen für Bramfeld und Steilshoop

Wie werden die Textilien der Altkleidersammlung von der Stadtreinigung genutzt?

120 Altkleidercontainer über die Stadt verteilt, wies die Stadtreinigung vor kurzem noch auf. Bis Ende August sollen alle abgebaut werden.

 

Es lohnt sich wirtschaftlich nicht mehr, da die Qualität der billigen Fast-Fashion zu niedrig für gute Wiederverkaufserlöse ist. Zudem ist der Markt in der Corona-Krise mehr als gesättigt – viele Haushalte haben in der Zeit der Kontaktbeschränkungen zuhause klar Schiff gemacht und ordentlich aussortiert.

 

Leider findet sich auch immer mehr Abfall in den Containern. Nicht nur in denen der Stadtreinigung, sondern auch in denen des DRK.

Auch das DRK bittet darum, derzeit keine Kleiderspenden einzuliefern.

 

Ich fragte den Senat (Drs. 22/897), was die Stadtreinigung mit den gespendeten bzw. abgegebenen Textilien macht. Als Antwort erhielt ich folgende Zahlen:

 

· Kleidung, die sich zur Wiederverwendung eignet (kein Abfall): ca. 7 % in Secondhand-Shops sowie ca. 55 % in den Export (Verkauf an Großhandel)

 

· Putzlappen (Recycling): ca. 10 % Verkauf an Großhandel

 

· Rohstoffe (Recycling): ca. 17 %, Verkauf an Großhandel,

 

· Residualstoffe (energetische Verwertung oder Beseitigung): ca. 11 %.

 

Das heißt, dass mehr als ein Drittel der Altkleider nicht erneut getragen werden können. Das liegt an Defekten, zu schlechter Qualität und Verschmutzungen.

 

Immerhin können 27 Prozent noch als Putzlappen oder Rohstoff genutzt werden. Mehr als ein Zehntel geht in die Verbrennung.

 

Über die Direktabgabe in den Recyclinghöfen können Sie weiterhin Ihre Alttextilien bei der Stadtreinigung loswerden. Falls sie noch gute Qualität aufweisen, bietet sich auch Platzschaffenmitherz.de von OTTO oder die Abgabe beim Verein Hanseatic Help an.

 

Wie werden Sie bisher und künftig ungeliebte Kleidung los? Schreiben Sie mir es in die Kommentare. Ich bin gespannt.

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Kommentare: 5
  • #1

    Maier (Dienstag, 18 August 2020 15:34)

    der Anzahl geposteter Kommentare könnte man fast entnehmen, das Kleidersammel-Container kein Problem bereiten. Traurige Realität ist jedoch, das neben vielen Behältern herausgerissene Kleidung zu finden ist, oft auch garniert mit alten Matratzen und ähnlichem Sperrmüll. Nähern wir uns Verhältnissen wie in Kalkutta?

  • #2

    Sandro Kappe (Freitag, 21 August 2020 09:00)

    Deshalb wollen wir als CDU in Hamburg einen starken Ordnungsdienst, der öffentlich auch sichtbar ist. So würden auch mehr illegal aufgestellte Container abgebaut werden.

  • #3

    Maier (Freitag, 21 August 2020 20:49)

    „….einen starken Ordnungsdienst…“. Sehr gut, wenn’s klappt und lange überfällig den kostspieligen damaligen Entschluß zurückzudrehen.

  • #4

    Anne (Sonntag, 13 September 2020 10:50)

    Altkleider sind ein Problem, da sie in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mit Verstand verteilt werden. Bitte nicht falsch verstehen, aber was soll ein Obdachloser mit einem schicken, hochwertigen Büro Outfit, dass dem Besitzer z.B. zu klein geworden ist? Wäre es nicht sinnvoll, dies z. B. an einen Studenten zu geben, oder an Arbeitssuchende mit eingeschränkten Mitteln? Jemand, der/die wenig Geld hat, sich aber gerade auf eine gut dotierte Position bewerben will? Kleider machen Leute … es ist leider so, dass der erste Eindruck oft entscheidet, und der hängt vom Outfit ab. In Frankfurt gibt es solch ein Projekt „Erfolg anziehen“ von der Diakonie. So etwas sollte es auch in HH geben! Vielleicht haben Sie Herr Kappe eine Idee, so eine ‚Instition‘ zu initiieren! Das kann sicher nicht nur die Kirche …

  • #5

    Anne (Sonntag, 13 September 2020 11:02)

    Nachtrag: und komme mir keiner mit sog. Sozialkaufhäusern. Nach Recherche kam ich auf sehr irritierende Ergebnisse: Leute spenden, ehrenamtliche Mitarbeiter sortieren, verkaufen, kümmern sich und Käufer mit eingeschränkten Mitteln kaufen. Aber wem kommen die Verkaufserlöse zugute?? Einzig den Vermietern, denn das ist mit Abstand der höchste Kostenblock bei den Sozialkaufhäusern. Also: Arme zahlen Geld, damit sich Vermieter bereichern können … tolles Konzept! DAS ist keine Lösung. (Ich habe vier Sozialkaufhäuser in HH angesprochen, und bekam stets diese Konstellation beschrieben. Ich entschuldige mich bei den ‚guten‘, falls es sie gibt!)