Geplante Nachverdichtung des Wohngebietes Bramfeld-Hegholt – erneute Nachfrage beim Senat
Wieso in der Vergangenheit von Nachverdichtungsplänen Abstand genommen wurde, ist für den Senat heute nicht mehr nachvollziehbar. Der Abriss der Häuser im Carl-Bremer-Ring 23-27 wird als Notwendigkeit erachtet.
Den Anwohnerinnen und Anwohnern des Wohngebietes Hegholt wurde vonseiten der SAGA Unternehmensgruppe (SAGA) ein Informationsschreiben übermittelt, in dem erste Überlegungen zu einer möglichen Nachverdichtung präsentiert wurden. Angedacht ist die Errichtung neun neuer Gebäude an fünf verschiedenen Standorten.
Bereits Mitte der neunziger Jahre gab es derartige Pläne zur Nachverdichtung der Hegholt-Siedlung. Diese Vorhaben wurden zum Teil in dem Baustufenplangebiet am Carl-Bremer-Ring umgesetzt. Weitere Vorhaben im westlichen Teil der Siedlung scheiterten 1997 an den massiven Protesten der dortigen Bevölkerung. 2013 gab es dann abermals Überlegungen zur Weiterentwicklung und Nachverdichtung, die erneut am Protest der Anwohnerschaft scheiterten.
Näheres berichtete ich Ihnen bereits in der Vergangenheit.
Ich habe beim Senat nachgefragt (Drs. 22/2303), wieso die SAGA damals von ihren Vorhaben abließ.
Der Senat teil dazu mit, dass im Jahr 1997 eine Wohnbebauung an der Haldesdorfer Straße 119 errichtet wurde. Inwieweit damals noch andere Erweiterungen vorgesehen waren und aus welchen Gründen unter Umständen von diesen abgesehen wurde, kann aufgrund des Ablaufes gesetzlicher Aufbewahrungsfristen für entsprechende Akten und datenschutzrechtlich gebotener Löschroutinen nicht mehr nachvollzogen werden.
Im Jahr 2013 gar, gab es laut Senat seitens der SAGA keine Planungen zu Erweiterungen im Quartier Hegholt. Möglicherweise wollte man diese damals nicht öffentlich eingestehen. Zumindest wurden die Flächen ins Wohnungsbauprogramm des Senates aufgenommen, indem sie bis heute stehen. Dies wird auch der SAGA nicht entgangen sein, die dazu angehalten ist, neuen Wohnraum zu schaffen.
Weiterhin teilt der Senat mit, dass nach jetzigem Planungsstand keine Parkplätze endgültig entfallen, sondern dass die Parkplätze vielmehr in fußläufiger Nähe wiederhergestellt werden. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der geplanten neuen Wohnungen sollen zusätzlich ausreichend Parkplätze geschaffen werden.
Das neu entstehende Parkhaus kann damit nicht gemeint sein, dieses ersetzt die derzeit vermieteten Stellplätze, daher wird für die Stellplätze des Parkhauses ebenfalls eine Miete erhoben.
Auch hält der Senat zurzeit keine Erweiterung der sozialen Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Schulen, Grünflächen, Naherholungsgebiete, Gastronomie etc.) für nötig. Nach Einschätzung des zuständigen Bezirksamtes und der SAGA erfordert die zu erwartende Steigerung der Einwohnerzahl dies in Anbetracht der bestehenden Angebote und Kapazitäten nicht.
Der Abriss der Häuser im Carl-Bremer-Ring 23-27 wird als Notwendigkeit erachtet, da die Bestandsgebäude 1961 in einfacher Bauweise mit einschaligem Mauerwerk und geringen Bauteilstärken errichtet wurden, wodurch es trotz fortlaufender Instandhaltungsmaßnahmen immer wieder zu Durchfeuchtungen mit erheblichen Kondensatschäden mit Schimmelbildung und Frostschäden kommt. Da teilweise eine konstruktive Materialermüdung der Bausubstanz vorliegt, wurde nach Prüfung eine Sanierung und Modernisierung als unwirtschaftlich und bauphysikalisch sowie baukonstruktiv kaum lösbar eingestuft.
Was denken Sie? Wird es eine Nachverdichtung geben oder nicht? Die Umfrage, an der Anwohner und Anwohnerinnen teilnehmen konnten, wird derzeit jedenfalls noch von einem externen Dienstleister ausgewertet. Vermutlich wird die SAGA hier nicht besonders viel Zuspruch erhalten.
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R.H (Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:01)
Info zur Nachverdichtung und Umgestaltung der Haldesdorfer Straße und Barmwisch. Nach zu lesen unter
https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1012801
Dort steht es geschrieben……………………..
Es werden voraussichtlich etwa 200 Parkplätze ersatzlos weg fallen ! Ebenso müssen viele Bäume ihr Leben lassen. Das ist vom grünen Verkehrsplaner so gewollt ! Auf Nachfrage kam folgende Antwort:
….Kein PKW-Besitzer hat das Recht auf öffentlichen Parkraum……..
Bei, per Muskelkraft oder Batterie-betriebene Fahrzeuge scheint es anders zu sein .
Speziell die zweite Kategorie steht/liegt an den unmöglichsten Stellen oft des Nachts unbeleuchtet herum. Diese werden dann mit Sammelfahrzeugen wieder eingesammelt::: Umweltschutz lässt grüßen…ich zumindest verstehe diese Hirnrissigen Aktionen nicht im Ansatz …..
A. Meyer (Samstag, 19 Dezember 2020 13:22)
„….Kein PKW-Besitzer hat das Recht auf öffentlichen Parkraum…….“, das ist schlichtweg populistisch, denn jedes angemeldeten Fahrzeug, egal ob 7m langes Wohnmobil als Fahrzeugdrittbesitz oder beruflich genutzter Lieferwagen darf auf unseren öffentlichen Strassen unbegrenzt lange stehen, da diese ja Steuern zahlen. Dies wird einem von offizieller Stelle erzählt. Hierzu noch Fragen!!??
Allzu leichtfertig wird von den Zuzugsbefürwortern und Zubetonierern vergessen, das Deutschland zum überwigenden Teil von einer funktionierenden Autowirtschaft abhängt und diese Autos werden GOTTSEIDANK noch(!!) im eigenen Land nachgefragt.
R.H (Sonntag, 20 Dezember 2020 09:54)
A. Meyer…..
schön das Sie es auf den Punkt bringen….leider sehen das nicht alle so!
A. Meyer (Sonntag, 20 Dezember 2020 20:47)
@R.H: hoffentlich sind dann auch nur die es nicht so sehen, von der dann folgenden Katastrophe betroffen. Die Corona-Pandemie wird dagegen ein Lacher sein.