Rot-Grün setzt nun eine CDU-Forderung um: Nämlich das 365-EUR-Ticket für Schüler. Ab dem neuen Schuljahr, also ab 1.8.21, kostet das HVV-Monatsticket im Abonnement nur noch 30 EUR.
Die Hamburger CDU überlässt jedem Hamburger Bürger die Wahl seines Verkehrsmittels selbst. Wir kritisieren bspw. immer wieder zu wenige Parkplätze bei Neubauprojekten oder Straßensanierungen.
Doch ganz klar ist auch: Wir müssen mit Anreizen dafür sorgen, dass mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, mehr Carsharing ermöglicht wird und kurze und mittellange Strecken gefahrlos mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.
Auf dem Weg zu einem Mobilitätsmix, der niemanden bevormundet, aber weniger Staus, Stress und Unfälle ermöglicht, brauchen wir einen attraktiven Nahverkehr. Junge Menschen sollen sich durch günstige Preise möglichst daran gewöhnen, S- und U-Bahn sowie Busse zu nutzen.
Das nun vergünstigte Schülerticket kann rund um die Uhr, auch in der Freizeit, im gesamten AB-Großraum verwendet werden. Es heißt „SchulSpezial“. Der teurere Vorgänger dieses Tickets wurde von 51.200 Schülern genutzt.
Dies soll jedoch nur der erste Schritt sein: Der Senat will ein kostenfreies Schülerticket ermöglichen. Die Überlegungen dazu seien aber noch nicht abgeschlossen (Drs. 22/5030). Hoffen wir, dass sich Rot-Grün rechtzeitig an seine Versprechungen im Koalitionsvertrag erinnert! Wir fordern ein 365-EUR-Ticket für alle, angefangen bei Schülern, Studenten, Auszubildenden, Praktikanten, Senioren und Menschen, die auf ihr Auto verzichten, im zweiten Schritt für alle Nutzergruppen.
Dass Schüler jedes Jahr erneut den Nachweis ihrer Schule erbringen müssen, soll laut Senat so bleiben. Immerhin ist hier künftig eine digitale Vorgehensweise angedacht. Die CDU fordert hier aber den Verzicht auf den Nachweis – es gilt die Schulpflicht, daher ist ein Missbrauch kein Thema.
Kinderkarten sollen weiterhin nur bis zum 14. Lebensjahr gelten. Auch hier fordert die CDU eine Anhebung bis zum 18. Lebensjahr. Zwar können Ab-15-Jährige den HVV-Freizeitpass für 8,30 € monatlich erwerben und damit günstigere Kindertickets kaufen. Doch dieser Bürokratieschritt und zusätzliche Verkomplizierung ist unnötig.
Hintergrund:
Im Koalitionsvertrag steht, dass Schüler „schrittweise von den Kosten des ÖPNV befreit“ werden sollen „und ein kostenloses HVV Schüler*innenticket eingeführt“ werden soll. Herr Seelmaecker, Frau Stöver und ich wollten mehr zu den Plänen des Senats erfahren. Auch meine Praktikantin Frau Herzberg arbeitete an der Anfrage mit.
Die CDU fordert schon lange ein 365-EUR-Ticket für alle Hamburger und Hamburgerinnen. Günstige Schülertickets sind neben günstigen Azubi- und Studentenzeitkarten zumindest ein Anfang. Ab diesem Schuljahr können alle Schüler für 30 EUR im Monat eine HVV-Monatskarte in Anspruch nehmen, was einem 365-EUR-Ticket gleichzusetzen ist.
Forderungen der CDU Hamburg, die Rot-Grün nicht umgesetzt hat:
- jungen Menschen, die ein Praktikum in Hamburg machen, ein Monatsticket zum selben Preis wie für Azubis & Studenten anbieten
- mittelfristig ein Abo-Ticket für 365 EUR für alle Hamburger und Hamburgerinnen
- Unverzüglich soll das Ticket für Schüler, Studenten, Auszubildende, Praktikanten, Senioren und Menschen, die auf ihr Auto verzichten, eingeführt werden. Anschließend wird dieses Angebot auf alle Hamburgerinnen und Hamburger ausgeweitet.
- ein Tagesticket soll ab Kauf 24h gelten, wie in anderen Metropolen, nicht nur bis 6 Uhr des Folgetages
- Einführung einer Schüler-Ganztageskarte, die nicht teurer ist als die 9-Uhr-Tageskarte
- Busse und Bahnen müssen enger getaktet, Fahrpreise gesenkt werden
- das Preissystem muss vereinfacht werden
- HVV-Profitickets sollen auch von kleineren Unternehmen in Anspruch genommen werden dürfen
- HVV-Kombitickets sollen bei Großveranstaltungen zum Regelfall werden. Flug-, Bahnfernverkehrs- und Fernbustickets sollen automatisch Kombitickets sein
- Das Streckennetz des ÖPNV muss massiv ausgebaut werden, auch um die äußeren Stadtteile an die Innenstadt anzuschließen.
- das Stadtzentrum soll von jedem beliebigen Punkt in Hamburg innerhalb von 30 Minuten erreichbar sein
Forderungen der CDU hier nachzulesen: