Der illegale Welpenhandel floriert.
Seit Monaten gibt es eine sehr hohe Nachfrage bei Züchtern – es werden hohe Preise aufgerufen und noch gar nicht geborene Welpen sind oft bereits verkauft.
Es gibt zwei erhebliche Probleme:
1. Die Tierheime sind schon jetzt mit einer hohen Abgabequote von Hunden konfrontiert. Die bei hohen Corona-Beschränkungen angeschafften Tiere scheinen leider doch nicht jedem Besitzer für eine langfristige Beziehung geeignet. Hunde wurden voreilig angeschafft.
Wir von der Hamburger CDU fordern vom Senat Unterstützung für unser Tierheim in der Süderstraße in dieser besonderen Situation. Zugleich wollen wir in einer wachsenden und hundeverliebten Stadt dem maroden Tierheim Erweiterungsbauten ermöglichen, indem das Tierheim das Umland nutzen darf.
2. Neben dem legalen und tierrechtskonformen Verkauf verkaufen auch illegale Züchter Welpen in Rekordanzahl. Diese oft in Osteuropa beheimateten Züchter hinterziehen nicht nur Steuern. Vor allem lassen sie die Welpen leiden, indem sie sie zu früh vom Muttertier trennen, sie in tierfeindlichen und unhygienischen Umständen leben lassen und tiermedizinische Behandlungen und Vorsorge verwehren. Die Ware Welpe soll so günstig wie möglich geschaffen werden, ohne Rücksicht auf das Tier.
Mit dem Artikel https://www.sandrokappe.de/illegal-welpenhandel-hamburg/habe ich bereits darüber informiert, was der Senat in Hinsicht auf dieses Thema plant.
Vor allem aber muss jeder Hundefreund bei der Anschaffung eines Welpen selbst die Augen offen halten. Der kriminellen Energie von illegalen Welpenzüchtern können wir nur mit Boykott etwas entgegensetzen.
Welpen dürfen nicht zu früh vom Muttertier getrennt werden, da sie so in ihrer Entwicklung gehindert werden. Schwache, kranke oder sogar sterbende Welpen sind die Folge. Illegale Händler verzichten auch meist auf jegliche Impfungen oder Entwurmungen.
So behandelte Welpen quälen sich oft, entwickeln Verhaltensprobleme und ziehen auch hohe Folgekosten nach sich.
Deswegen bitte ich alle potenziellen Käufer darum,
- auf Angaben zu achten: Alter, Rasse und Impfungen müssen angegeben werden und nachgewiesen werden
- anonyme Händler und Händler mit verschiedenen Rassen zu vermeiden.
- Lieferung oder Übergabe an einem willkürlichen Treffpunkt als Alarmzeichen zu deuten
Achten Sie bitte auch auf Folgendes:
- Einen Welpen vor Ort beim Züchter oder am besten aus dem Tierheim zu kaufen. Auf Onlinehandel immer verzichten.
- Beim Kauf muss das Muttertier anwesend sein.
- Der Welpe muss älter als acht Wochen sein.
- Impfungen müssen nachweisbar vorhanden sein. Welpen sollten nach acht Wochen unbedingt gegen Staupe, Parvovirose und Leptospirose geimpft sein. Tollwutimpfung ist Pflicht bei Welpen aus dem Ausland, in Deutschland ist diese erst im Alter von zwölf Wochen möglich.
- Kaufen Sie niemals spontan ein Tier.
- Lassen Sie sich nicht auf Überraschungen oder Ablenkmanöver eines Händlers ein.
Weitere Informationen unter:
https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/haus-und-zootiere/illegaler-welpenhandel.html
https://www.hamburger-tierschutzverein.de/tierschutz/welpenhandel