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8. Mai 1945 – Keine Befreiung in der Bewahranstalt Farmsen – Führung und Vortrag zur Geschichte eines vergessenen Ortes

Habt ihr euch schon einmal gefragt, was am 8. Mai 1945 in der Bewahranstalt Farmsen geschah?
Während überall in Deutschland das Ende des Krieges gefeiert wurde, änderte sich für die Menschen in Farmsen nichts. Sie blieben eingesperrt, entrechtet und vergessen.

Die Bewahranstalt Farmsen, eine Zweiganstalt des Hamburger Werk- und Armenhauses, war ursprünglich für arme und obdachlose Menschen gedacht. Schon in der Weimarer Republik wurden hier Menschen als „Asoziale“ abgestempelt und isoliert. Unter den Nationalsozialisten verschärfte sich das Unrecht dramatisch: Über 1100 Frauen und Männer wurden zwangssterilisiert, viele später im Rahmen der sogenannten „Euthanasie“-Aktionen ermordet.

Als am 8. Mai 1945 die Waffen schwiegen, brachte das den Insassen von Farmsen keine Befreiung. Ihre Zwangsunterbringung, die Zwangsarbeit und die Zwangssterilisationen wurden in der neuen Bundesrepublik nicht als Verbrechen anerkannt. Die Täter blieben oft unbehelligt, während die Opfer weiterhin entrechtet und vergessen wurden.

Heute, fast 80 Jahre später, soll diese verdrängte Geschichte sichtbar gemacht werden.

Führung und Vortrag:
📅 Dienstag, 7. Mai 2025
🕕 18:00 bis 20:00 Uhr
📍 Gelände der ehemaligen Bewahranstalt Farmsen, Hamburg

  • Führung über das Gelände: Einblicke in die Geschichte und die Spuren der Vergangenheit.

  • Anschließender Vortrag: Hans-Joachim Klier und Stefan Romey berichten anhand von Opfer- und Täterbiografien über die Kontinuitäten von der NS-Zeit in die Bundesrepublik.

  • Diskussion über die geplante Errichtung eines dauerhaften Erinnerungs- und Lernortes.


Veranstalter:
Fördern & Wohnen, Arbeitsgruppe „Erinnerungs- und Lernort für die Opfer der Hamburger Wohlfahrtsanstalten im Nationalsozialismus“