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Gleiche Leistung, deutlich mehr Geld – Wieso verarscht der Senat den HTV?

Seit Jahren leistet der Hamburger Tierschutzverein (HTV) eine unverzichtbare Arbeit für die Stadt, indem er Fund- und Verwahrtiere aufnimmt, versorgt und vermittelt. Doch statt diese Arbeit angemessen zu honorieren, musste der HTV um einen neuen Vertrag kämpfen – und wurde vom Senat sogar der „Erpressung“ bezichtigt.

Jetzt kommt heraus: Das Resozentrum für benachteiligte Tiere hat einen deutlich besseren Vertrag erhalten – für exakt die gleiche Leistung, aber mit deutlich mehr Geld.

Ein Blick auf die Zahlen – Senat bevorzugt das Resozentrum massiv

Tierart HTV Tagespauschale (€) Resozentrum Tagespauschale (€) Mehrkosten (%)
Hund 35,00【Rahmenvertrag HTV ab 2025】 38,00 (normale Unterbringung) bzw. 42,00 (Quarantäne)【Vertrag Resozentrum】 +8,6 % bis +20 %
Katze 17,00【Rahmenvertrag HTV ab 2025】 21,00 (normale Unterbringung) bzw. 38,00 (Quarantäne)【Vertrag Resozentrum】 +23,5 % bis +123,5 %

Das bedeutet: Das Resozentrum bekommt bis zu doppelt so viel Geld für dieselbe Leistung.

Wieso wurde dem HTV dieser höhere Satz nicht ebenfalls angeboten? Wieso musste der Verein um eine faire Bezahlung kämpfen, während das Resozentrum ohne Diskussion großzügig bedacht wurde?

Millionenbeträge für externe Tierärzte – ein Fass ohne Boden?

Der nächste große Unterschied: Während der HTV eigene Tierärzte beschäftigt und viele tierärztliche Behandlungen mit der Pauschale abdeckt, darf das Resozentrum sämtliche Behandlungen extern einkaufen – natürlich zu den hohen Sätzen der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).

Das heißt konkret:

  • Beim HTV sind die Kosten bereits in der Tagespauschale enthalten.
  • Beim Resozentrum können Behandlungen mit bis zu 500 € pro Krankheit abgerechnet werden – ohne vorherige Genehmigung durch die Stadt【Vertrag Resozentrum, S. Y】.

Warum wurde dem HTV nicht die gleiche Möglichkeit eingeräumt? Warum zwingt der Senat den HTV, mit einem festgelegten Budget zu arbeiten, während das Resozentrum die Kassen nach Belieben belasten kann?

„24/7-Bereitschaft“ – eine Ausrede für mehr Geld?

Ein weiteres Argument für die bevorzugte Behandlung des Resozentrums: Es soll angeblich rund um die Uhr erreichbar sein【Vertrag Resozentrum】. Doch auch der HTV betreibt einen Notfall-Bereitschaftsdienst【Rahmenvertrag HTV ab 2025】.

Warum wurde diese Leistung beim HTV nicht anerkannt und entsprechend vergütet? Warum wird eine bestehende Struktur ignoriert, während eine neue, teurere Parallelstruktur aufgebaut wird?

Die Wahrheit kommt ans Licht: Erschreckende Verträge im Transparenzportal

Nachdem die neuen Verträge nun öffentlich im Transparenzportal einsehbar sind, wird das ganze Ausmaß der Ungleichbehandlung sichtbar. Während der Senat in internen Gesprächen von „Erpressung“ durch den HTV sprach, wurden dem Resozentrum gleichzeitig deutlich vorteilhaftere Konditionen zugestanden.

Warum bekommt das Resozentrum eine Luxusfinanzierung, während der HTV für eine faire Bezahlung kämpfen musste?

Wenn der Senat überzeugt ist, dass diese Vergütung gerechtfertigt ist – warum wurde dem HTV dann nicht exakt dieselbe Regelung angeboten?

Fazit: Ein handfester Skandal auf Kosten des HTV

Es ist eine Farce, dass der HTV kämpfen musste, um überhaupt eine angemessene Vergütung zu erhalten, während das Resozentrum hinter verschlossenen Türen einen weitaus besseren Deal bekam.

  • Warum gelten für zwei Anbieter mit ähnlicher Leistung völlig unterschiedliche Maßstäbe?
  • Warum wurde der HTV unter Druck gesetzt, während das Resozentrum bevorzugt wurde?
  • Warum gibt der Senat Millionen für externe Tierärzte aus, anstatt den HTV zu stärken?

Es bleibt der Eindruck: Der HTV wurde systematisch benachteiligt und hingehalten, während der Senat im Hintergrund das Resozentrum bevorzugte.

Hamburg muss sich diesen Fragen stellen. Diese Ungleichbehandlung ist nicht zu rechtfertigen.