In der Silvesternacht, die für viele ein Anlass zum Feiern ist, wurden die Freiwilligen Feuerwehrleute der Bramfelder Feuerwehr mit einer erschütternden Realität konfrontiert: Aggression und Gewalt statt Dankbarkeit und Respekt. Ein Einsatz, der eigentlich einem vermeintlich kleinen Feuer galt, entwickelte sich zu einer dramatischen und gefährlichen Situation, die das Leben der Helfenden in akute Gefahr brachte.
Gegen 18:38 Uhr alarmiert, traf das Team der Feuerwehr in Steilshoop ein, um einen Brand zu löschen, der aus zusammengepressten Einkaufswagen und Unrat bestand. Doch noch bevor sie aus ihrem Fahrzeug steigen konnten, wurden sie von einer Gruppe von 30 bis 40 Personen massiv mit Pyrotechnik, Böllern und Raketen beschossen – ohne Vorwarnung, ohne Rücksicht.
„Die einzige Lösung war der Abbruch! Rückzug aus Steilshoop, um uns selbst zu schützen“, schildert die Feuerwehr den Moment der Entscheidung, als klar wurde, dass der Einsatz nicht mehr sicher fortgesetzt werden konnte. Eine Rakete schlug beinahe in den Mannschaftsraum des Löschfahrzeugs ein – ein Szenario, das für die Feuerwehrfrauen und -männer schwere Verletzungen oder sogar den Tod hätte bedeuten können.
Was bedeutet Ehrenamt?
Die Freiwillige Feuerwehr erinnert in ihrem emotionalen Statement daran, dass sie ihre Freizeit opfern, um in Not geratenen Menschen zu helfen – ohne Bezahlung, ohne Gegenleistung. Es sind Familienväter, -mütter, Schüler, Berufstätige, Söhne und Töchter, die jederzeit bereit sind, alles stehen und liegen zu lassen, um anderen beizustehen.
Doch diese selbstlose Hingabe wurde an diesem Abend mit roher Gewalt und Respektlosigkeit beantwortet. Die Freiwillige Feuerwehr Bramfeld zeigt sich schockiert über das Ausmaß an Aggressivität, das ihnen entgegenschlug. „Wir sind erschüttert und entsetzt mit welcher Aggressivität und Gewaltbereitschaft uns an diesem Abend begegnet wurde“, heißt es weiter.
Ein Aufruf zur Besinnung
Dieser Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die unermüdliche Arbeit der Feuerwehr und anderer Rettungskräfte, die oft unter widrigsten Bedingungen ihren Dienst tun. Sie verdienen Respekt, Anerkennung und Schutz – nicht Anfeindungen und Gewalt.
Die Feuerwehr Bramfeld ruft dazu auf, diese Botschaft zu verbreiten, um für das Thema zu sensibilisieren. Es ist ein Appell an die Gesellschaft, den Menschen, die sich freiwillig in den Dienst der Allgemeinheit stellen, mit Würde und Dankbarkeit zu begegnen.
Die Ereignisse in Steilshoop sind zutiefst erschütternd und zeigen auf bedrückende Weise, dass der Respekt vor unseren Einsatzkräften in Teilen unserer Gesellschaft verloren gegangen ist. Dass Menschen, die ihre Freizeit und ihr Leben für das Wohl anderer riskieren, solch einer Aggressivität und Gewalt ausgesetzt werden, ist absolut inakzeptabel.
Wir müssen alles dafür zu tun, um solche Vorfälle künftig zu verhindern. Das bedeutet konkret, die Angriffe auf Rettungskräfte härter zu bestrafen und diese Strafverfolgung konsequent durchzusetzen. Wir brauchen aber auch eine umfassende Präventionsstrategie, die auf Bildung und Dialog setzt, um langfristig ein gesellschaftliches Umdenken zu fördern.
Zusätzlich sollten wir die Ausstattung und den Schutz unserer Einsatzkräfte überprüfen und verbessern. Kameras an Fahrzeugen, zusätzliche Schutzmaßnahmen und klar definierte Rückzugsstrategien sind Ansätze, die ernsthaft geprüft werden müssen.
Unsere Feuerwehrleute und Rettungskräfte dürfen nicht allein gelassen werden. Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft und als Politik, sie zu schützen und ihnen die Anerkennung zu geben, die sie verdienen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass diese Vorfälle umfassend aufgearbeitet werden und wir in der Bürgerschaft klare Maßnahmen erarbeiten, um solche Angriffe künftig zu verhindern.
Ich danke der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld und allen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz. Ihr verdient unseren höchsten Respekt und unsere volle Unterstützung.