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Millionenverschwendung bei Hamburgs städtischen Druckereien: Reform dringend nötig

Hamburgs Druckereien verschlingen jedes Jahr über 3,5 Millionen Euro. Die durchschnittlichen Druckkosten pro Seite reichen von 0,03 Euro bis 0,13 Euro, je nach Behörde. Diese enormen Unterschiede und die ineffiziente Nutzung der Druckkapazitäten zeigen, wie viel Potenzial für Einsparungen besteht. Allein durch eine zentrale Druckstraße könnten jährlich über 2 Millionen Euro eingespart werden, während zudem über 2.000 m² Fläche für andere Zwecke freigemacht würden. Dennoch hält der Senat an der ineffizienten dezentralen Organisation fest – mit enormen Kosten für die Steuerzahler.
1. Kosten und Auslastung: Ein Bild der Ineffizienz
Die dezentralen Druckereien arbeiten weit unter ihren Kapazitäten, verursachen aber weiterhin hohe Kosten:
Finanzbehörde:
Kosten 2024: 109.980 Euro (davon 90.314 Euro Leasing).
Auslastung: 22,4 %.
Fläche: 102 m².
Druckkosten pro Seite: 0,07 Euro.
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen:
Kosten 2024: 113.218 Euro.
Auslastung: 4,31 %.
Fläche: 249 m².
Druckkosten pro Seite: 0,13 Euro – die höchsten aller Druckereien.
Elbe-Werkstätten GmbH:
Kosten 2024: 823.000 Euro.
Auslastung: 60 %.
Fläche: 540 m².
Behörde für Inneres und Sport:
Kosten 2024: 204.698 Euro.
Auslastung: 87 %.
Fläche: 131 m².
Druckkosten pro Seite: 0,03 Euro – die niedrigsten aller Druckereien.
Die Gesamtnutzfläche der Druckereien beträgt über 2.500 m², was zusätzliche Mietkosten bedeutet, die bisher in den Berechnungen nicht vollständig berücksichtigt wurden. Diese ineffiziente Nutzung zeigt ein enormes Einsparpotenzial.
2. Einsparpotenziale durch eine zentrale Druckstraße
Eine zentrale Drucklösung würde nicht nur die Druckkosten pro Seite erheblich reduzieren, sondern auch die gesamte Verwaltung effizienter gestalten:
Kosten pro Seite: Mit modernen Druckmaschinen könnten die Druckkosten auf unter 0,05 Euro pro Seite gesenkt werden. Bei einem jährlichen Druckvolumen von 20 Millionen Seiten entspräche das Einsparungen von mindestens 1,6 Millionen Euro.
Freigabe von Fläche: Mehr als 2.000 m² könnten für andere Zwecke genutzt oder eingespart werden, was zusätzliche Kostenvorteile bringt.
Wartungs- und Energiekosten: Durch die Bündelung der Druckaufträge und den Einsatz moderner Maschinen ließen sich auch Wartungs- und Energiekosten erheblich reduzieren.
3. Finanzbehörde: Ein Paradebeispiel für Verschwendung
Die Finanzbehörde zeigt exemplarisch, wie ineffizient die Organisation der Druckereien ist:
Trotz einer geringen Auslastung von 22,4 % plant die Finanzbehörde, ihre Druckerei nach einem Umzug weiter zu betreiben. Dies bindet weiterhin Ressourcen und verursacht jährliche Kosten von über 100.000 Euro.
Weder die geringe Nutzung noch die hohen Leasingkosten scheinen Anlass für eine Reform zu geben. Stattdessen bleibt die Druckerei trotz sinkenden Bedarfs erhalten – ein klarer Fall von Steuerverschwendung.
4. Warum der Senat Reformen verweigert
Der Senat rechtfertigt die Beibehaltung der dezentralen Druckereien teils mit sozialen Zwecken, wie in den Elbe-Werkstätten oder der Justizvollzugsanstalt. Doch in Behörden wie der Finanzbehörde, deren Druckvolumen und Auslastung diese Argumentation nicht stützen, bleibt die Fortführung unverständlich. Zudem fehlt eine systematische Kosten-Nutzen-Analyse, die die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit dieser Strukturen hinterfragen könnte.
5. Fazit: Millionen Euro an Einsparungen bleiben ungenutzt
Die Zahlen zeigen eindeutig: Hamburg verschwendet durch ineffiziente Druckstrukturen jedes Jahr Millionen Euro. Eine zentrale Druckstraße könnte die Kosten erheblich senken, Flächen freigeben und die Verwaltung modernisieren. Stattdessen werden ineffiziente Einrichtungen wie die Druckerei der Finanzbehörde trotz geringer Auslastung und hoher Kosten weiter betrieben. Der Senat muss handeln, um diese Verschwendung von Steuergeldern zu stoppen und die Druckprozesse in der Stadt endlich effizient zu gestalten.