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Stadtreinigung reduziert Etat für den Winterdienst zugunsten einer Informationskampagne – trotz unzureichender Mittel im letzten Winter

Anfang des Jahres zeigte sich in Hamburg eine bedenkliche Schwäche im Winterdienst: Viele Wege blieben aufgrund von Glatteis ungestreut, was zahlreiche Unfälle zur Folge hatte. Statt in zusätzliche Winterdienstmaßnahmen zu investieren, entschied sich die Stadtreinigung (SRH) nun jedoch, 150.000 Euro in eine Informationskampagne zur Streupflicht zu stecken. Viele Bürger fragen sich: Hätte dieses Geld nicht sinnvoller genutzt werden können?

Winterdienst in Hamburg: Unfälle und Glättegefahr aufgrund ungestreuter Wege

Der vergangene Winter hat Hamburg auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht: Mehr als 100 Radfahrer und Fußgänger verunglückten, da viele Wege im Stadtgebiet nicht gestreut waren und gefährlich glatt wurden. Die Stadtreinigung konnte ihrer Streupflicht offenbar nicht überall nachkommen – eine Situation, die Kritik und Fragen zur Mittelverwendung aufwarf.

Information statt Aktion? Bürger fordern zielgerichtete Mittelverwendung

Statt den Winterdienst zu stärken, setzte die Stadtreinigung die zur Verfügung stehenden Mittel für eine Informationskampagne ein, die Hauseigentümer per Postwurfsendung an ihre Streupflicht erinnerte. Rund 150.000 Euro flossen in diese Maßnahme, die 150.000 Haushalte erreichen sollte. Viele Bürger, die sich an mich gewandt haben, sind über diesen Schritt erstaunt und halten die Kampagne für eine unnötige Ausgabe. Ihrer Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen, dieses Budget in den Ausbau der Streu- und Räumkapazitäten zu investieren, um gefährliche Situationen im kommenden Winter zu vermeiden.

Welche Standards gelten für das Streugut?

Viele Bürger fragen sich zudem, welche Standards die Stadtreinigung bezüglich des eingesetzten Streuguts einhält. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben des Hamburgischen Wegegesetzes (HWG) ist auf Gehwegen und Radwegen der Einsatz von Tausalz verboten, um die Umwelt zu schonen. Die Stadtreinigung nutzt hier ausschließlich abstumpfende Mittel wie feinkörnigen Kies, Sand und Splitt. Auf Fahrbahnen hingegen kommt Streusalz oder Sole zum Einsatz, um eine gute Tauwirkung zu erreichen. Die eingesetzte Menge wird je nach Wetterlage angepasst, wobei ein modernes Verfahren (FS 100 mit Sole) den Salzeintrag um bis zu 40 % verringern soll.

Ist die Stadtreinigung für den Winter vorbereitet?

Die Stadtreinigung gibt an, für die Winterdienstsaison 2024/2025 gut gerüstet zu sein. Probeläufe wurden bereits im Oktober abgeschlossen, und die Winterdienstmitarbeiter erhielten umfassende Schulungen zu Streumitteleinsatz, Verkehrssicherung und Wetterbedingungen. Ergänzend wurden Subunternehmen engagiert, und die Fahrzeugtechnik der SRH wird kontinuierlich modernisiert. Derzeit stehen während der Wintermonate 725 Einsatzkräfte und 360 Fahrzeuge bereit, um den Winterdienst effizient durchzuführen. Zusätzliche Personalaufstockungen sind aktuell jedoch nicht geplant, obwohl viele Bürger der Ansicht sind, dass dies zur Verbesserung der Versorgung beitragen könnte.

Maßnahmen zur Schonung der Infrastruktur und Notfallpläne

Um Schäden durch Streusalz zu minimieren, hält sich die Stadtreinigung an den Grundsatz „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ und sammelt das Streugut am Saisonende wieder ein. Für Extremwetterlagen gibt es Notfallpläne, um Ressourcen gezielt auf besonders verkehrswichtige und gefährliche Strecken zu konzentrieren.

Bürger fordern Priorisierung des Winterdienstes

Viele Bürger wünschen sich, dass die Stadtreinigung in den kommenden Wintermonaten den Etat stärker auf den Kernbereich des Winterdienstes fokussiert. Statt in Informationskampagnen zu investieren, sollte die Stadtreinigung die Mittel zielgerichtet in zusätzliche Streu- und Räumkapazitäten lenken. Die Hamburger Bürger erwarten, dass ihre Steuergelder dort eingesetzt werden, wo sie die Verkehrssicherheit im Winter effektiv erhöhen und künftige Unfälle vermeiden können.