Ab dem kommenden Jahr steigen im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) die Fahrpreise. Besonders betroffen sind Einzelfahrkarten, die um 10 Cent teurer werden, während die 9-Uhr-Tageskarte abgeschafft wird und durch eine günstigere Ganztagestageskarte ersetzt wird.
Preisanpassungen bei Einzelfahrkarten
Die geplanten Änderungen umfassen eine Erhöhung der Preise für die beiden meistgenutzten Einzeltickets um jeweils 10 Cent. Konkret bedeutet dies, dass eine Fahrt über zwei Tarifringe künftig 3,90 Euro kosten wird, während der Preis für eine Kurzstrecke auf 2,10 Euro steigt. Eine noch stärkere Erhöhung erfährt das Nahbereich-Ticket, das um 30 Cent auf 3,10 Euro angehoben wird. Diese Maßnahme reflektiert die Anpassungen, die der HVV aufgrund von Kostensteigerungen im Betrieb und zur Anpassung an die allgemeine Inflationsrate vornimmt.
Ein interessanter Fakt ist, dass Einzelfahrkarten inzwischen nur noch etwa zehn Prozent des HVV-Umsatzes ausmachen. Der Grund dafür liegt in der steigenden Popularität des Deutschlandtickets, das von mehr als einer Million Menschen im Großraum Hamburg genutzt wird. Diese Verschiebung zeigt den Wandel in der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hin zu Abonnement- und Flatrate-Modellen.
Ganztagesticket statt 9-Uhr-Ticket
Eine bedeutende Neuerung im Tarifangebot ist die Abschaffung der bisherigen 9-Uhr-Tageskarte. Zukünftig wird es nur noch ein Ganztagesticket geben, das für einen Euro weniger als bisher erhältlich sein wird. Mit dieser Änderung entfällt die bisherige Nutzungseinschränkung, sodass Fahrgäste ab Januar für einen moderaten Aufpreis von 30 Cent auch morgens vor 9 Uhr mit der Tageskarte unterwegs sein können.
Preisänderung beim Deutschlandticket und Sozialticket
Neben den Änderungen bei den Einzelfahrkarten und Tageskarten steigt auch der Preis des deutschlandweit gültigen Deutschlandtickets. Ab Januar 2025 wird dieses Ticket bundesweit statt 49 Euro nun 58 Euro kosten. Für Schülerinnen und Schüler in Hamburg bleibt das Ticket jedoch weiterhin kostenlos, eine Maßnahme, die den Schülerverkehr fördern soll.
Das Sozialticket, das vor allem für finanziell benachteiligte Personen gedacht ist, wird ebenfalls teurer. Hier erfolgt eine Anhebung um 3,50 Euro. Der Hamburger Senat hat jedoch angekündigt, die Differenz zu übernehmen, sodass die Preisanpassung für die Nutzer sozial abgefedert wird.
Beschluss über die Tariferhöhung
Die geplanten Preisänderungen umfassen insgesamt eine Erhöhung von etwa 5 Prozent. Diese Entscheidung soll im Laufe des Tages vom Senat final beschlossen werden. Mit dieser Maßnahme will der HVV sicherstellen, dass der Betrieb und die Erweiterung des öffentlichen Verkehrs weiterhin finanzierbar bleiben.