In der beschaulichen Siedlung Wagnerkoppel 21 im Stadtteil Farmsen-Berne sorgt ein geplantes Bauprojekt der SAGA für hitzige Diskussionen. Auf einer bislang als Parkplatz genutzten Fläche sollen zwölf neue Reihenhäuser entstehen. Die SAGA, als Bauherrin und Auftraggeberin, schafft hier freifinanzierten Wohnraum zu vergleichsweise niedrigen Mieten, was als Beitrag zu bezahlbarem Wohnen in Hamburg gedacht ist.
Während die Schaffung von günstigem Wohnraum grundsätzlich begrüßt wird, sorgt das Projekt dennoch für Unmut unter den Anwohnern. Der Grund: Die 46 Pkw-Stellplätze, die derzeit auf dem Flurstück 2803 existieren, sollen ersatzlos abgerissen werden. Die Mieter der Parkplätze wurden bereits über die Kündigung ihrer Stellflächen informiert.
Viele Anwohner fragen sich, wo die bisherigen Mieter und die neuen Anwohner künftig parken sollen. In einem Viertel, das stark von Pendlern bewohnt ist, erscheint es fraglich, wie der tägliche Arbeitsweg ohne ausreichend Parkmöglichkeiten bewältigt werden soll. Gerade in einer Großstadt wie Hamburg, in der der Parkplatzmangel ohnehin ein akutes Problem ist, stößt die Entscheidung, keine neuen Stellplätze zu schaffen, auf Kritik. „Die Leute müssen irgendwo parken, damit sie zur Arbeit fahren können“, lautet ein häufiger Vorwurf.
Nach § 48 Abs. 1a der Hamburgischen Bauordnung (HBauO) besteht zwar keine gesetzliche Verpflichtung zur Schaffung von Stellplätzen bei neuen Wohngebäuden, dennoch bleibt es für viele unverständlich, warum nicht zumindest ein Teil der Stellplätze erhalten bleibt oder neu geschaffen wird. Mit Blick auf die Verkehrssituation in der Wagnerkoppel könnte sich das Parkproblem verschärfen, da Ausweichmöglichkeiten für die Pkw-Stellplätze in der Umgebung kaum vorhanden sind.
Der Abriss der Garagen und Stellplätze ist für Oktober 2024 geplant, die Bauarbeiten für die neuen Reihenhäuser sollen zum Jahreswechsel 2024/2025 beginnen und etwa ein Jahr dauern. Die zuständige Bauleitung hat bislang keine Einschränkungen während der Abbrucharbeiten angekündigt, und auch bezüglich der Verkehrsführung gibt es aktuell keine konkreten Planungen. Sollte es zu Änderungen kommen, sollen die betroffenen Anwohner rechtzeitig informiert werden.
Während sich das Bauvorhaben noch in einem frühen Stadium befindet, bleibt abzuwarten, ob die Kritik der Anwohner Gehör findet oder ob der Parkplatzmangel zu einer dauerhaften Belastung für die Nachbarschaft wird.