Die Hamburger Klimapolitik weist eine eklatante Doppelmoral auf, die das Vertrauen der Bürger in die politischen Entscheidungsträger zunehmend erschüttert. Während der Senat unter dem Deckmantel des Klimaschutzes restriktive Maßnahmen für die Bevölkerung durchsetzt, zeigt sich hinter den Kulissen ein ganz anderes Bild.
Ein besonders absurder Fall: Bürgern werden Klimageräte untersagt, weil sie als klimaschädlich gelten. Stattdessen sollen sich die Hamburger Bürger an Hitzetage gewöhnen und durch „natürliches Lüften“ Abhilfe schaffen. Doch ein Blick in das Rathaus offenbart: Während draußen über Hitzewellen diskutiert wird, wird in den Räumen des Rathauses mit mobilen Klimageräten gekühlt – und das bei offenen Fenstern! Diese ineffiziente Praxis ist nicht nur widersprüchlich, sondern untergräbt den eigenen Anspruch des Senats, nachhaltige und effektive Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben. Die Botschaft, die dadurch vermittelt wird, ist klar: Die Bürger sollen schwitzen, während die Abgeordneten sich in kühlen Büros zurücklehnen.
Diese scheinheilige Klimapolitik setzt sich fort, wenn man das Verhalten einzelner Politiker genauer betrachtet. Die Grünen in Hamburg sind federführend in der Debatte um CO2-Einsparungen und den dringend notwendigen Wandel zu einer klimafreundlichen Stadt. Doch auch hier offenbart sich eine eklatante Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So ist Umweltsenator Jens Kerstan einer der prominentesten Verfechter strikter Klimaschutzmaßnahmen. Doch was ist von seiner Glaubwürdigkeit zu halten, wenn er selbst regelmäßig in die klimaschädlichste Form des Reisens steigt, um auf seiner Finca auf Mallorca zu entspannen?
Diese Doppelmoral wird immer wieder deutlich: Den Bürgern wird der Verzicht auf CO2-intensive Konsumgewohnheiten nahegelegt, während sich führende Politiker denselben Regeln entziehen. Solch ein Verhalten wirkt nicht nur heuchlerisch, sondern hinterlässt den Eindruck, dass Klimaschutz in Hamburg vor allem ein rhetorisches Instrument ist – ein Mittel, um politische Punkte zu sammeln, ohne selbst die Konsequenzen zu tragen.
Diese inkonsequente Politik untergräbt die Glaubwürdigkeit des Hamburger Senats und sendet ein fatales Signal an die Bevölkerung: Klimaschutz ist offenbar nur dann wichtig, wenn er andere betrifft. Wer selbst an den Hebeln der Macht sitzt, scheint sich dieser Verantwortung nicht stellen zu müssen.
Es ist höchste Zeit, dass der Senat seine Klimapolitik nicht nur auf dem Papier konsequent durchsetzt, sondern auch in den eigenen Reihen mit gutem Beispiel vorangeht. Denn eine glaubwürdige Klimapolitik muss für alle gelten – auch für jene, die sie vorschreiben.