Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der Hundehalter in Hamburg deutlich gestiegen. Am 5. Juli 2024 wurden für 63.557 Hundehalter Steuerkonten geführt (Drs. 22/15731), während es im Dezember 2018 noch 50.563 waren (Drs. 21/15146). Diese Zunahme spiegelt sich auch in den Hundesteuereinnahmen wider, die zwischen 2019 und 2023 um über 1,1 Millionen Euro auf insgesamt 5.489.338,34 Euro gestiegen sind (Drs. 22/8731, Drs. 22/15731).
Mit der wachsenden Zahl an Hunden steigt auch der Bedarf an Hundeauslaufflächen. Allerdings gibt es in Hamburg nach wie vor zu wenige dieser Zonen. Laut Ziffer 3.2 der Globalrichtlinie zur Ausweisung von Hundeauslaufzonen sind die Bezirksämter verpflichtet, genügend Hundeauslaufzonen einzurichten, sodass Hundehalterinnen und -halter diese innerhalb eines Umkreises von etwa zwei Kilometern erreichen können. Abweichungen von dieser Regelung sind nur möglich, wenn örtliche Gegebenheiten dies nicht zulassen. Dies kann der Fall sein bei tatsächlicher oder rechtlicher Unmöglichkeit oder wenn die Einrichtung der Zonen die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden würde und diese Gefährdung nicht anderweitig ausgeschlossen werden kann.
Die Größe der Hundeauslaufzonen variiert je nach Bebauung, Straßenverlauf, Lage von Uferzonen und Wegführung. Grundsätzlich wird der Regelung entsprochen, jedoch gibt es in einigen Bezirken und Stadtteilen Ausnahmen von der Zwei-Kilometer-Umkreisregel. Im Bezirk Wandsbek beispielsweise sind Duvenstedt und Wohldorf-Ohlstedt nicht vollständig abgedeckt. Ebenso fehlen geeignete Flächen in Teilen von Sasel, im südlichen Bereich von Rahlstedt und am Appelhoffweiher in Bramfeld.
Aktuell beträgt die Gesamtfläche der Hundeauslaufzonen in Hamburg 1.730.289 m², was einen Anstieg von etwa 100.000 m² im Vergleich zu August 2022 darstellt (1.632.777 m²). In einigen Bezirken sind weitere Hundeauslaufzonen in Planung. Im Quartier „Jenfelder Au“ in Jenfeld, Bezirk Wandsbek, ist eine neue Zone mit einer geplanten Größe von ca. 465 m² vorgesehen.
Trotz dieser Erweiterungen besteht nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen der steigenden Anzahl der Hunde und der Verfügbarkeit von Auslaufzonen. Um den Bedürfnissen der Hundehalter gerecht zu werden und das Wohl der Tiere zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Anpassung und Erweiterung der Hundeauslaufzonen unerlässlich. Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen werden, um den steigenden Bedarf zu decken und die Zufriedenheit der Hamburger Hundehalter zu sichern.