Heute hatte ich die Gelegenheit, mich vor der Bürgerschaftssitzung mit Vertretern der kurdischen Gemeinde Hamburgs zu treffen. Nach ihren Angaben leben in Hamburg etwa 40.000 bis 50.000 Kurden. Bundesweit beläuft sich ihre Zahl auf rund eine Million. Während unseres Gesprächs wurden verschiedene Themen angesprochen, insbesondere die Herausforderungen, denen die Kurden in Deutschland gegenüberstehen.
Diskriminierung und Identitätsfragen
Ein zentrales Thema war die anhaltende Diskriminierung, die viele Kurden erfahren. Viele von ihnen mussten vor Verfolgung in ihren Herkunftsländern wie dem Irak, der Türkei und Syrien fliehen. In Deutschland angekommen, stoßen sie oft auf neue Probleme: Sie werden nicht als Kurden wahrgenommen, sondern häufig als Türken, Syrer oder Iraker bezeichnet. Dies führt zu einem Identitätskonflikt, da sie sich selbst klar als Kurden identifizieren.
Die Bedeutung der kulturellen Identität
Für die kurdische Gemeinschaft ist es von großer Bedeutung, ihre kulturelle Identität zu bewahren und zu leben. Die Verwechslung ihrer ethnischen Zugehörigkeit mit der ihrer Herkunftsländer bringt nicht nur persönliche Enttäuschungen mit sich, sondern erschwert auch den Aufbau einer kohärenten Gemeinschaft. Sie betonen, dass ihre kulturellen Traditionen, Sprache und Geschichte anerkannt und respektiert werden sollten.
Integration und Teilhabe
Trotz dieser Herausforderungen betonte die kurdische Gemeinde auch ihre Bemühungen um Integration und Teilhabe in der deutschen Gesellschaft. Viele Kurden in Hamburg und Deutschland insgesamt sind aktiv in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens, von Bildung und Wirtschaft bis hin zur Politik und Kultur. Sie tragen damit wesentlich zur Vielfalt und Bereicherung der Gesellschaft bei.