Knapp 3 Kilometer für 41 Millionen Euro. Seit Jahren steht der Berner Heerweg in Farmsen im Mittelpunkt hitziger Diskussionen über die zukünftige Verkehrsplanung und -entwicklung. Die kontroversen Pläne sehen vor, die derzeitigen zwei Fahrstreifen für den motorisierten Individualverkehr auf nur noch eine Spur pro Richtung zu reduzieren. Die Planunterlagen wurden kürzlich veröffentlicht und führen bereits zu heftigen Kontroversen.
Die CDU setzt sich seit 2021 vehement für den Erhalt der bestehenden 4-Spurigkeit des Berner Heerwegs ein und fordert eine transparente Informations- und Beteiligungspolitik für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Trotz dieser Forderungen wurde eine weitere Bürgerbeteiligung abgelehnt, was von der CDU als undemokratisch und intransparent kritisiert wird.
Die Bezirksverwaltung informiert zwar mit Plakaten am Straßenrand über die Planungen, scheint jedoch bewusst die Möglichkeit der Einwände in der Ausschusssitzung zu verschweigen. Dieses Vorgehen wird von Kritikern als bewusste Irreführung der Bürger betrachtet.
Ein zentraler Punkt der Debatte ist die absehbare Auswirkung auf den Verkehr, der nicht nur die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigen, sondern auch Millionen Euro an Steuergeldern verschwenden könnte. Die Frage nach der Ablehnung des Vorschlags der CDU für einen Testlauf der Maßnahme durch die rot-grüne Fraktion bleibt unbeantwortet und erscheint sowohl unverständlich als auch finanziell verantwortungslos.
Zur Untermauerung ihrer Position verweist die CDU auf Verkehrszählungen. Eine Zählung vom 08.06.2017 ergab eine Verkehrsbelastung von etwa 26.850 Fahrzeugen pro Tag auf dem Berner Heerweg. Am 05.05.2022 wurde eine etwas geringere Belastung von 21.808 Fahrzeugen pro Tag festgestellt. Radverkehrszählungen zeigen eine leichte Zunahme von 1319 auf 1483 Fahrradfahrende am Knotenpunkt Berner Heerweg / Stargarder Straße.
Eine Verkehrsunfallanalyse für den Berner Heerweg von der Einmündung Neusurenland bis zum Knoten Rahlstedter Weg zeigt in einem Zeitraum von drei Jahren (01.01.2020 bis 31.12.2022) 58 registrierte Verkehrsunfälle. Häufigste Unfallursachen sind nicht angepasste Geschwindigkeit und Fehler beim Fahrstreifenwechsel. Infolge dieser Unfälle wurden bei fünf Personen schwerwiegende Verletzungen und bei 16 Personen leichte Verletzungen festgestellt. Radfahrende waren an fünf Unfällen beteiligt, wobei drei davon zwischen Rad und Kfz stattfanden.
Die aktuelle Variante C der Planung sieht einen 2-streifigen Fahrbahnquerschnitt vor, begleitet von einem baulichen Radweg auf der Westseite, einem Grünstreifen und einem Längsparkstreifen auf der Ostseite. Die Vorzugsvariante C wurde gemäß den Planungsunterlagen gewählt, da andere Varianten bereits im Vorfeld verworfen wurden. Die Variante A würde zahlreiche Bäume fällen und sämtliche Parkstände entfernen, während die Varianten B, D und E nach aktuellen Regelwerken nicht mehr umsetzbar seien.
Quelle: https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1020095
