Die Hansestadt Hamburg beschäftigt derzeit 90.790 Arbeitskräfte, von denen mehr als 28 Prozent, das sind 25.621 Personen, nicht in Hamburg ansässig sind. Dies markiert einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2020, als es noch 26 Personen weniger waren. Besonders präsent sind hier Schleswig-Holstein mit 15.832 Personen als bevorzugtes Wohngebiet, gefolgt von Niedersachsen mit 8.294. Doch selbst in weiter entfernten Bundesländern, wie Baden-Württemberg und Bayern, sind vereinzelt Beschäftigte anzutreffen.
Die Ursache für die Wahl des Wohnortes liegt hauptsächlich in der zunehmenden Unerschwinglichkeit von Wohnraum in Hamburg. Viele Beschäftigte, besonders Auszubildende und Anwärterinnen des öffentlichen Dienstes, sehen sich mit Mieten konfrontiert, die sie nicht mehr tragen können. Dies führt zu einer problematischen Situation, da Beschäftigte außerhalb der Stadt oft eine geringere Verbundenheit zu Hamburg empfinden und die lokalen Herausforderungen nicht unmittelbar im Alltag erfahren.
Besonders betroffen sind die Nachwuchskräfte des öffentlichen Dienstes, die mit begrenzten finanziellen Mitteln auskommen müssen. Derzeit stehen nur wenige Plätze in Wohngemeinschaften und Wohnheimen zur Verfügung, was für viele nicht ausreichend ist. Es wird immer deutlicher, dass die Schaffung neuer Wohnheime für Nachwuchskräfte des öffentlichen Dienstes erforderlich ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die CDU-Fraktion hat dies bereits in der Bürgerschaft beantragt.
Die Abwanderung und der hohe Personalfehlbestand verdeutlichen, dass die Attraktivität der Arbeit für die Stadt Hamburg abnimmt. Der Personalfehlbestand bei den Behörden ist bereits auf besorgniserregende 4,267 unbesetzte Stellen angewachsen, ein Anstieg um 221 Stellen seit April 2023. Dies stellt die öffentlichen Dienstleistungen vor erhebliche Herausforderungen, von langen Wartezeiten bis hin zur Nutzung veralteter Technologie.
Die gegenwärtige Tendenz der Beschäftigtenabwanderung aus Hamburg ins Umland erfordert dringende Maßnahmen. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Erweiterung der Unterbringungsmöglichkeiten für Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst sind unerlässlich, um die Attraktivität der Stadt als Arbeitsstandort zu bewahren. Nur so kann Hamburg langfristig seine Position als lebenswerte Metropole mit einem funktionierenden öffentlichen Dienst sichern.
Nachfolgend die Anzahl der Beschäftigten nach Ländern im November 2023:
Land | Anzahl |
Hamburg | 62.437 |
Baden-Württemberg | 74 |
Bayern | 81 |
Berlin | 268 |
Brandenburg | 69 |
Bremen | 125 |
Hessen | 60 |
Mecklenburg-Vorpommern | 536 |
Niedersachsen | 8.294 |
Nordrhein-Westfalen | 190 |
Rheinland-Pfalz | 21 |
Saarland | 11 |
Sachsen | 22 |
Sachsen-Anhalt | 23 |
Schleswig-Holstein | 15.832 |
Thüringen | 15 |
Geschützte Adressen | 2.732 |
Gesamt | 90.790 |
Quelle: 22-13713