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Der Personalfehlbestand bei den Hamburger Behörden nimmt weiter zu – mit nunmehr 4.267 unbesetzten Stellen

In Hamburg wächst der Personalfehlbestand bei den Behörden auf alarmierende 4.267 unbesetzte Stellen an, ein Anstieg um 221 Stellen seit April 2023. Dies stellt den öffentlichen Dienst vor gravierende Herausforderungen, die sich direkt auf die Bürger auswirken, von langen Wartezeiten bis hin zu veralteter Technologie. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat ein Strategiepapier erarbeitet, um Hamburg zur Vorzeigestadt für Bürgerdienstleistungen und Mitarbeiterzufriedenheit zu machen, mit einem klaren Fokus auf Stärkung des öffentlichen Dienstes und fortschrittlicher Digitalisierung.

Seit April 2023 ist der Personalfehlbestand bei den Hamburger Behörden um weitere 221 Stellen gestiegen, was die bereits bestehenden Herausforderungen verschärft. Insgesamt stehen in Hamburg 58.774,10 Stellen zur Verfügung, jedoch waren im April noch 4.046,55 Stellen unbesetzt (Quelle: 22/11478). Bis Oktober erhöhte sich diese Zahl auf 4.267,63 unbesetzte Stellen (Quelle: 22/13172). Die Auswirkungen dieser Unterbesetzung sind besonders in den Bezirksämtern spürbar. Diese Bezirke spielen eine essenzielle Rolle im Leben der Bürgerinnen und Bürger. Hier werden nicht nur Sterbeurkunden ausgestellt, sondern bspw. auch Personalausweise verlängert, Baumfällungen beantragt, Rückhaltebecken ausgebaggert, Grünpflege betrieben und Bäume gepflanzt.

Die Bezirksämter sind der Ort, an dem viele alltägliche Verwaltungsaufgaben erledigt werden, und sie sind für die Bürgerinnen und Bürger die erste Anlaufstelle für ihre Anliegen. Daher ist es nicht überraschend, dass vermehrte Beschwerden auftreten, wenn diese Ämter mit Personalengpässen kämpfen. Die Bürgerinnen und Bürger sind auf einen effizienten und gut funktionierenden öffentlichen Dienst angewiesen, um ihre Anliegen zeitnah und zufriedenstellend zu erledigen. Wenn die Bezirksämter aufgrund von Personalmangel Schwierigkeiten haben, ihre Aufgaben zu bewältigen, leidet die Servicequalität und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger wird beeinträchtigt.

In diesem Zusammenhang sind die hohen Überlastungsanzeigen in den Bezirken besonders besorgniserregend. Das Bezirksamt Mitte verzeichnete 131 Überlastungsanzeigen, und das Bezirksamt Nord wies 100 auf, was absolute Spitzenwerte für Hamburg sind. Der hohe Krankenstand ist ebenfalls alarmierend, wobei das Bezirksamt Wandsbek mit 2.303,46, das Bezirksamt Bergedorf mit 2.953,85 und das Bezirksamt Harburg mit 2.632,13 die Plätze 2, 3 und 4 belegen. Nur der Landesbetrieb Gebäudereinigung Hamburg weist noch höhere Krankheitsraten auf (Quelle: 22/13131).

Diese Zahlen und Fakten unterstreichen die Dringlichkeit, den öffentlichen Dienst in Hamburg zu stärken und ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu binden. Die Bezirksämter sind das Gesicht des öffentlichen Dienstes vor Ort, und es ist entscheidend, dass sie in der Lage sind, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger effektiv zu erfüllen. Nur so kann die Attraktivität der Hamburger Behörden als Arbeitgeber wiederhergestellt und die Servicequalität verbessert werden. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat sich dieser Problematik angenommen und in Zusammenarbeit mit den Fachgewerkschaften des dbb hamburg das anliegende Konzept zur Verbesserung entwickelt. (siehe auch dazu https://www.sandrokappe.de/austausch-mit-den-fachgewerkschaften-strategiepapier-oeffentlicher-dienst-erarbeitet/)

Sandro Kappe, Fachsprecher für den öffentlichen Dienst, betont: „Die Herausforderungen im öffentlichen Dienst Hamburgs sind drängend und haben unmittelbare Auswirkungen auf das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger. Lange Wartezeiten, unerreichbare Behörden und veraltete Technologien sind nicht länger hinnehmbar. Unsere Vision besteht darin, Hamburg zu einer Vorzeigestadt für Bürgerdienstleistungen und Mitarbeiterzufriedenheit zu machen. In unserem Strategiepapier ‚Öffentlicher Dienst in Hamburg – Eine Vision für die Zukunft‘ stellen wir klare Leitlinien zur Stärkung des öffentlichen Dienstes vor. Wir müssen den öffentlichen Dienst endlich wieder attraktiv machen. „

Der Leitgedanke lautet: Den öffentlichen Dienst stärken – die Digitalisierung vorantreiben, qualifiziertes Personal gewinnen und binden.

In einer Zeit des permanenten Wandels ist es entscheidend, dass der öffentliche Dienst mit Technologie und gesellschaftlichen Veränderungen Schritt hält. Unsere Vision für den öffentlichen Dienst in Hamburg beinhaltet innovative Ideen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger eingehen. Wir setzen auf Effizienz, Mitarbeiterzufriedenheit und Umweltverträglichkeit.

Unsere Maßnahmen reichen von der Nutzung Künstlicher Intelligenz zur Optimierung von Verwaltungsabläufen über die verständliche Aufbereitung von Gesetzen und Verordnungen bis hin zur Schaffung eines durchlässigen Laufbahnrechts und der Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Dienst für die Zukunft fit zu machen und gleichzeitig eine moderne, effiziente und nachhaltige Verwaltung zu etablieren. Einige Beispiele des Konzeptes finden Sie im Folgenden:

Verwaltungsstrukturen verbessern

  • Dataport: Stärkung für Effizienz in der öffentlichen Verwaltung: Dataport spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von IT-Verfahren. Wir setzen uns dafür ein, Dataport zu stärken, um die zeitnahe Umsetzung von IT-Verfahren sicherzustellen.
  • Künstliche Intelligenz (KI) nutzen: Wir erkennen das Potenzial von KI im öffentlichen Dienst und engagieren uns aktiv für den Einsatz von Algorithmen zur Prozessoptimierung.
  • Gesetze und Verordnungen verständlich gestalten: Wir wollen Gesetze und Verordnungen in verständlicher Form zur Verfügung stellen und setzen auf klare Ziele, Indikatoren und Überprüfungsmechanismen.
  • Überprüfungsmechanismen für Gesetze einführen: Jedes Gesetz soll klare Überprüfungsmechanismen enthalten, um die Wirksamkeit sicherzustellen.
  • Digitalisierung und Umweltschutz in der Verwaltung: Wir fördern die Digitalisierung von Behördengängen und setzen auf umweltfreundliche Verwaltung.
  • Kundenfreundlichkeit und Bürgerservice optimieren: Unsere Digitalisierungsoffensive zielt auf einen beschleunigten und benutzerfreundlichen Bürgerservice ab.
  • Optimierung der Aufgabenverteilung in Hamburger Behörden: Wir setzen uns für eine Überprüfung und Optimierung der Aufgabenverteilung in den Behörden ein.

Attraktivität des öffentlichen Dienstes stärken und Mitarbeiterzufriedenheit

Hamburg als attraktiver Arbeitgeber: Wir positionieren den öffentlichen Dienst als attraktiven Arbeitgeber, verbessern die Arbeitsbedingungen und erhöhen die Beihilfezuschüsse.

  • Durchlässiges Laufbahnrecht schaffen: Wir setzen uns für eine flexible Laufbahnentwicklung ein.
  • Erhöhung des Eingangsamtes: Wir schlagen Maßnahmen vor, um den Abgang von Mitarbeitern zu verhindern.
  • Probleme durch digitale Mitarbeiterbefragungen erkennen: Wir unterstützen die Einführung digitaler, standardisierter Mitarbeiterbefragungen.
  • Modernisierung durch Telearbeit und mobile Arbeitsplätze: Telearbeit und mobile Arbeitsplätze werden flexibler gestaltet.
  • Beschäftigte ernst nehmen