In einer ungewöhnlichen Verwaltungskonstellation regelt die Behörde für Kultur und Medien in Hamburg den Breitbandausbau. Doch warum ist ausgerechnet dieser Bereich in einer Institution für Kultur angesiedelt?
Die gegenwärtige Zuständigkeitsverteilung in der Hamburger Verwaltung wirft berechtigte Fragen auf. Warum ausgerechnet die Behörde für Kultur und Medien den Breitbandausbau übernimmt, bleibt schwer nachvollziehbar und erweckt den Eindruck einer ungewöhnlichen Verbindung.
Die Frage drängt sich auf: Warum wird der Breitbandausbau in einer Behörde geregelt, deren primärer Fokus auf Kultur und Medien liegt? Geht es hierbei um die Inszenierung des Breitbandausbaus als kulturelles Kunstwerk? Verwandeln sich Glasfaserkabel plötzlich in Performance-Kunstobjekte? Diese Vorstellung mag auf den ersten Blick amüsant erscheinen, wirft jedoch ernsthafte Fragen zur Priorisierung von Ressourcen und Fachwissen auf.
Die klare Antwort ist, dass diese Zuständigkeit zweifellos besser in die Wirtschaftsbehörde passen würde. Die derzeitige Platzierung in der Kulturbehörde erscheint aus verschiedenen Gründen absurd. Sie wirft Schlaglicht auf die Prioritäten und den Ernst, mit dem der Senat das Thema Digitalisierung angeht. Diese Art der Zuordnung erweckt den Eindruck eines Missverhältnisses.
Die Digitalisierung ist keine ferne Zukunftsvision, sondern bereits allgegenwärtig. Sie durchdringt sämtliche Lebensbereiche und Branchen und erfordert spezialisiertes Fachwissen und eine klare strategische Ausrichtung. Daher ist es nicht vertretbar, dass die Zuständigkeit für die Digitalisierung in einer Behörde angesiedelt ist, die primär kulturelle Angelegenheiten verwaltet.
Es ist höchste Zeit, die aktuelle Situation zu überdenken und anzupassen.
Die derzeitige Zuständigkeitsverteilung mag zwar absurd erscheinen, aber sie verdeutlicht die Notwendigkeit einer Neuausrichtung, um sicherzustellen, dass Hamburg den digitalen Anforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht wird.
Quelle:
https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/83060/glasfaserausbau_in_hamburg.pdf