Das plötzliche Fischsterben im Appelhoffweiher und anderen Gewässern rund um Hamburg sorgt für Aufregung. Nach langanhaltender Trockenheit und extremer Hitze führte der Starkregen zu einem Sauerstoffabfall im Wasser, der für die Fische tödlich war. Die Umweltbehörde plant nun Maßnahmen wie Regenwasserbehandlungsanlagen und schwimmende Vegetationsinseln, um zukünftige Fischsterben zu verhindern und die Gewässerqualität langfristig zu verbessern. Regelmäßige Kontrollen und Wasserproben sollen potenzielle Gefahren frühzeitig erkennen.
Ein unerklärliches Fischsterben hat sich in verschiedenen Gewässern rund um Hamburg ereignet und alarmiert sowohl die Umweltbehörde als auch die lokale Bevölkerung (22/12368). Besonders betroffen war der Appelhoffweiher, wo zahlreiche tote Fische an der Wasseroberfläche trieben.
Die Umweltbehörde gibt an, dass der plötzliche Sauerstoffabfall als Folge des Starkregens vom 22. bis 23. Juni für das Fischsterben verantwortlich ist. In den Wochen vor dem Starkregen hatte Hamburg mit langanhaltender Trockenheit und extremer Hitze zu kämpfen, was zu außergewöhnlich hohen Wassertemperaturen und niedrigen Wasserständen führte. Diese Bedingungen begünstigen das Auftreten einer angespannten Sauerstoffsituation, insbesondere in kleineren Fließ- und Stillgewässern mit hohen Nährstoffgehalten.
Wenn dann heftige lokale Niederschläge oder Starkregen auftreten, werden innerhalb kurzer Zeit große Mengen an organischen Materialien wie Pollen, Staub, Erde, Fäkalien und auch organische Schadstoffe von den Straßenoberflächen in die Gewässer gespült. Dieser zusätzliche Eintrag organischen Materials führt zu einem verstärkten mikrobiologischen Abbau, der eine drastische Verringerung des Sauerstoffgehalts im Wasser verursacht. Als Ergebnis entsteht eine Sauerstoffmangelsituation, die für die Fische tödlich sein kann.
Obwohl keine Wasserproben entnommen wurden, um den Sauerstoffmangel als Ursache für das Fischsterben zu bestätigen, konnte die Umweltbehörde dies aufgrund der örtlichen Begehung und ihrer Erfahrungswerte feststellen. Um zukünftige Fischsterben zu verhindern, wurden bereits Maßnahmen geplant. Die Errichtung von Regenwasserbehandlungsanlagen an Regensieleinleitstellen, die direkt in den Appelhoffweiher oder oberhalb des Gewässers führen, steht auf der Agenda. Eine Machbarkeitsstudie wurde erfolgreich abgeschlossen, und die weiteren Schritte werden derzeit zwischen den zuständigen Dienststellen beraten.
Langfristig wird auch die Entschlammung der betroffenen Gewässer in Erwägung gezogen. Sollte sich das Modell der schwimmenden Vegetationsinseln der Projektgruppe „Lebendige Alster“ als wirksame Maßnahme erweisen, könnten zusätzliche Module installiert werden, um die Gewässerqualität langfristig zu verbessern.
Um die Gewässerqualität regelmäßig zu überwachen, führt das Bezirksamt Wandsbek monatliche Sichtkontrollen durch, um eventuelle Verunreinigungen festzustellen. Bei begründetem Verdacht auf eine Gewässerverunreinigung werden auch Wasserproben von der Wasserschutzpolizei genommen. Zudem werden das betroffene Gebiet und die Gewässer regelmäßig von der Umweltbehörde kontrolliert, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Untersuchungen durchzuführen.