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Vom Versorgungsheim zur Erinnerungsstätte: Neues Konzept für das ehemalige Pflegezentrum Farmsen

Das ehemalige Versorgungsheim Farmsen wurde 1904 gegründet und später in das Pflegezentrum Farmsen umgewandelt. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente es als „Bewahranstalt“ für als „gefährdet, schwachsinnig und asozial“ abgestempelte Hilfsbedürftige. Viele Bewohner wurden entmündigt, zwangssterilisiert und in Tötungsanstalten verschleppt und ermordet. Einige rebellierten gegen die unmenschliche Behandlung, während andere versuchten zu fliehen oder sich das Leben nahmen.

Nach 1945 änderte sich die Situation nur wenig. Die Menschen blieben hinter dem Zaun und waren der staatlichen Fürsorge ausgeliefert, ohne Selbstbestimmung. Erst spät erfolgten Veränderungen, und heute werden die historischen Gebäude von Pflegen & Wohnen und Fördern & Wohnen genutzt. Auf dem Gelände des ehemaligen Versorgungsheims entstehen moderne Wohnquartiere, während Stelen an die Geschichte erinnern sollen.

Der Wasserturm, ein denkmalgeschütztes Gebäude, bietet die Möglichkeit, einen neuen Treffpunkt und Teil eines soziokulturellen Stadtteilzentrums für die Bewohner des Stadtteils zu schaffen. Das ehemalige denkmalgeschützte Wirtschaftsgebäude des Versorgungsheims bietet zusätzliche Raumkapazitäten. Damit könnte auf den Bevölkerungszuwachs reagiert werden, ohne neue Gebäude zu errichten.

Der Arbeitskreis Farmsen plant die Herstellung von Bannern mit historischen Fotos, die in Absprache mit Fördern & Wohnen und Pflegen & Wohnen auf dem Gelände angebracht werden sollen. Gleichzeitig soll die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ. Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg“, die im Hamburger Rathaus gezeigt wird, auch in den Räumlichkeiten von Fördern & Wohnen und Pflegen & Wohnen präsentiert werden. Ein Rahmenprogramm ist ebenfalls geplant.