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81 Prozent ALLER Wohnungen im Bezirk Wandsbek wurden in Bramfeld genehmigt – warum immer Bramfeld?

Wohnungsbau ist eine essenzielle Antwort auf die drängende Wohnraumknappheit in Hamburg. Doch die Frage, wie diese Wohnungen im Stadtgebiet verteilt werden, wirft immer wieder Diskussionen auf. Besonders auffällig ist dabei die Situation in Bramfeld, der seit Jahren eine unverhältnismäßig hohe Last bei der Schaffung neuen Wohnraums trägt.

Eine Anfrage beim Bezirksamt Wandsbek (22-0825) brachte bemerkenswerte Zahlen ans Licht: 81 Prozent aller genehmigten Wohnungen im Bezirk Wandsbek wurden im Dezember 2024 in Bramfeld bewilligt.  Von den insgesamt 633 genehmigten Wohneinheiten entfielen allein 515 auf Bramfeld. Das ist nicht nur ein überproportionaler Anteil, sondern auch ein Hinweis darauf, dass Bramfeld in puncto Wohnungsbau anscheinend als Hauptlastträger des Bezirks fungiert.

Verteilung der Wohneinheiten im Dezember

Die detaillierte Auswertung der genehmigten Wohneinheiten zeigt eine krasse Ungleichverteilung:

  • Bramfeld: 515 Wohneinheiten
  • Marienthal: 58 Wohneinheiten
  • Wandsbek: 15 Wohneinheiten
  • Volksdorf: 14 Wohneinheiten
  • Jenfeld: 11 Wohneinheiten
  • Sasel: 5 Wohneinheiten
  • Hummelsbüttel: 5 Wohneinheiten
  • Rahlstedt: 4 Wohneinheiten
  • Poppenbüttel: 3 Wohneinheiten
  • Duvenstedt: 2 Wohneinheiten
  • Wellingsbüttel: 1 Wohneinheit

Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während in Stadtteilen wie Wellingsbüttel, Duvenstedt oder Poppenbüttel nur minimale Bauvorhaben genehmigt wurden, trägt Bramfeld die Hauptlast des Wohnungsbaus – und das nicht erst seit gestern.

Warum immer Bramfeld?

Die Frage, warum immer wieder Bramfeld so massiv betroffen ist, drängt sich förmlich auf. Natürlich spielt der vorhandene Platz eine Rolle, aber es gibt auch andere Stadtteile mit ähnlichem Potenzial. Warum werden diese nicht stärker in die Pflicht genommen? Die Antwort darauf bleibt das Bezirksamt bislang schuldig.

Darüber hinaus sind die sozialen und infrastrukturellen Folgen dieser massiven Wohnbebauung in einem einzelnen Stadtteil nicht zu unterschätzen. Schulen, Kitas, Straßen und öffentliche Verkehrsmittel in Bramfeld stehen schon jetzt unter Druck. Wie sollen sie mit einem weiteren Anstieg der Bevölkerung fertigwerden?

Forderung nach gerechter Verteilung

Es ist an der Zeit, eine gerechtere Verteilung der Wohnungsbauprojekte auf alle Stadtteile zu fordern. Jeder Stadtteil sollte seinen Beitrag leisten, und die Belastung darf nicht dauerhaft auf einem einzigen Stadtteil lasten. Wohnungsbau ist wichtig, keine Frage – aber die Art und Weise, wie dieser umgesetzt wird, muss die Lebensqualität aller Hamburger im Blick behalten.

Bramfeld hat seinen Beitrag längst über das Maß hinaus geleistet. Jetzt sind auch andere Stadtteile an der Reihe.